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Wann wir uns wiedersehen, das weiß nur Gott allein.

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Ansprache beim Begräbnisgottesdienst meiner Oma Johanna am 23. September 2023.

Wir kommen und wir gehen …

Johanna Renner kam am 3. Jänner 1938 als Tochter von Georg und Maria Stangl in Gnadendorf auf die Welt.

und ging am 16. September 2023 – im 86. Lebensjahr.

Eine unvergessliche, gemeinsame Zeit, die wir alle mit ihr verbracht haben. Die einen länger, die anderen kürzer. Und sicher spüren viele heute wie sehr Johanna Renner sie persönlich geprägt hatte.

Vieles von ihr ist ein wichtiger Teil von unserem Leben geworden – das feste Vertrauen, das stille Lächeln, die selbstverständliche Gastfreundschaft, die tollen „Gstanzeln“, ihre Fröhlichkeit, aber auch das Nachdenkliche und Stille ihrer Person. Vieles davon werden wir in uns bewahren und für immer schätzen. Und sicher werden wir oft an sie und die gemeinsame Zeit zurückdenken – und dabei still und glücklich lächeln.

Was prägte das Leben von Johanna?

Nach 8 Schuljahren in der Volksschule Gnadendorf besuchte Johanna die landw. Haushaltschule und arbeitete anschließend zu Hause mit.

Das Leben damals war sicher nicht leicht, die Menschen mussten mit wenig auskommen. Das prägte auch unsere Oma, die eigentlich immer eine sehr bescheidene Frau war und sich auch über die kleinen Dinge im Leben freute.

Rund 23 Jahre war Johanna als Sopranistin im Gnadendorfer Kirchenchor tätig. Aber auch die Liebe zur Blasmusik steckte tief im Herzen von Johanna. Immer wieder musste es die Diamanten Polka sein, so auch heute bei ihrem Abschied.

In der örtlichen Milchkammer lernte sie Johann kennen und verliebte sich in ihn. Vor 60 Jahren am 14. Juni 1963 heiratete sie ihren Johann. Aus dieser Ehe gingen 2 Kinder und wiederrum 3 Enkelkinder und 1 Urenkelkind hervor.

Als eine der jüngsten Omas in Gnadendorf (das betonte sie immer wieder) war sie stets für uns Enkelkinder da, verwöhnte uns mit tollen Essen, leckeren Mehlspeisen und unterstützte uns wo sie nur konnte. Ihr guter Schokokuchen und die tollen Faschingskrapfen werden mir immer in Erinnerung bleiben. Und obwohl sie nicht gerne von Gnadendorf wegfuhr, verbrachten wir Enkelkinder mit Oma, Opa und Onkel Hans auch mal eine tolle Reise in Paris.

Während ihr Mann Johann bei der Straßenmeisterei arbeiten war, kümmerte sich die Renner Hansi um den landw. Betrieb (2 Stiere, etliche Schweine, Hühner, Hasen und ein paar Hektar). Einige Zeit verrichtete sie auch Reinigungsarbeiten am örtlichen Gendarmerieposten und unterstütze die landw. Betriebe Romstorfer und Schmidt als Tagwerkerin.

Oma, du hast sehr viel geschaffen in deinem Leben, du hast sehr viel für uns getan, dafür sagen wir heute nochmals danke. Dein Tagwerk ist vollbracht. Oma wir werden dich niemals vergessen!

Wann wir uns wiedersehen, das weiß nur Gott allein.

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