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Alles hat im Leben seine Zeit

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Über die Lebenszeit meiner Oma Maria durfte ich beim Begräbnisgottesdienst am 17. November 2023 einige Wort sagen.

Alles hat im Leben seine Zeit.
Es gibt eine Zeit der Freude,
eine Zeit der Stille,
eine Zeit des Schmerzes, der Trauer
und eine Zeit der dankbaren Erinnerung.

Omas Lebenszeit begann am 18. Oktober 1935. Geboren wurde Maria mit Mädchenname Luckner in Wultendorf.

88 Jahre, eine unvergessliche, gemeinsame Zeit, die wir alle mit ihr verbrachten. Die einen länger, die anderen kürzer. Und sicher spüren viele heute, wie sehr Maria Göstl sie persönlich geprägt hatte.

Vieles von ihr ist ein wichtiger Teil von unserem Leben geworden – das feste Vertrauen, das stille Lächeln, die selbstverständliche Gastfreundschaft, ihre Fröhlichkeit, aber auch das Nachdenkliche und Stille ihrer Person. Vieles davon werden wir in uns bewahren und für immer schätzen.

Was prägte das Leben von Maria?

Bereits mit 14 Jahren kam Maria nach Zwentendorf.  Im Gasthaus Seewald war sie als Gehilfin tätig.

Dort lernte sie auch Eduard Göstl kennen und sie verliebten sich ineinander und schlossen im Februar 1955 den Bund fürs Leben.

Es gibt eine Zeit der Freude …

Die Zeit der Freude für unsere Oma denke ich mir war sicher die Geburt ihrer Kinder Eduard, Renate, Herbert, Walter, Johann und Gerhard. Die Zeit des Heranwachsens ihrer Kinder war sicher spannend, herausfordernd, aber auch schön und voller Überraschungen. Vor allem als dann auch noch 16 Enkelkinder und mittlerweile 13 Urenkel die Großfamilie stetig wachsen ließen.

Ich persönlich erinnere mich noch gerne daran, als wir zum Kirtagessen bei Oma eingeladen waren und trotz dem Rummel als Enkelkinder immer viel Aufmerksamkeit von ihr bekamen. Oder auch Jahre später als Werner und ich ihr mit dem Auftritt als „Wildecker Herzbuam“ ein Lächeln ins Gesicht zauberten, das sich für immer in mein Herz einbrannte. Sie war eine humorvolle Frau, die herzlich lachen konnte.

Es gibt eine Zeit der Stille …

Das Leben in ihrer Jugend und als Mama war sicher nicht immer leicht. Die Menschen mussten nach dem Krieg mit wenig auskommen. Das prägte auch unsere Oma, die eigentlich immer eine sehr bescheidene Frau war und sich auch über die kleinen Dinge im Leben freute.

Für mich war sie eigentlich immer eine starke Frau – obwohl es sicher auch viele Tage in ihrem Leben gab, wo sie am Abend ganz still und erschöpft war. Vermutlich an diesen Tagen wo Opa mit dem Bus auf Reise war und Oma sich um die Kinder, die Landwirtschaft, die Tiere und den Hof alleine kümmern musste.

Sie meisterte diese Aufgaben jedoch alle. Viele Bilder sind in meinen und wahrscheinlich auch in euren Gedanken: die Oma beim Gugelhupf backen, beim Holzschneiden und schlichten, oder auf dem blauen Traktor – dem „Wacherl“ und der Kiste unterwegs zum Feld.

Am Feld und in der Natur war sie gerne – sie half auch jahrelang bei Familie Schulz in der Landwirtschaft mit. Als ich mir diese Gedanken zusammenschrieb, dachte ich mir – wahrscheinlich hat Oma mir diese Liebe zur Landwirtschaft auch persönlich mitgegeben.

Es gibt eine Zeit des Schmerzes, der Trauer …

Der Verlust ihres Gatten Eduard im Jahr 2010 schmerzte Oma sehr. 13 Jahre später hat Gott nun auch sie selbst zu sich gerufen und wir alle trauern heute um Maria.

Es gibt eine Zeit der dankbaren Erinnerung …

Wir werden oft an Maria und die gemeinsame Zeit zurückdenken – und dabei still und glücklich lächeln. Oma, du hast sehr viel geschaffen in deinem Leben. Wir danken dir für deine Liebe und all das Gute, dass du für uns getan hast.

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